Rückblick und Prognose: Wetterextreme sind eine Gefahr für den Getreideanbau (Artikel pflanzenforschung.de vom 20.01.2016):

Wetterextreme haben in der Vergangenheit die weltweite Getreideproduktion um durchschnittlich rund 10 Prozent dezimiert. Und auch in Zukunft werden sich widrige Wetterverhältnisse häufen. Wissenschaftler gehen von einer Verdopplung bis Verdreifachung aus. Aktuelle Studien machen deutlich: Es ist mehr Forschung und Vorbereitung auf Wetterextreme nötig. Stärker als bisher gilt es, regionale Unterschiede zu beachten.

Seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts häufen sich in vielen Regionen der Welt extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen und langanhaltende Hitze. Eine neue Studie liefert nun erstmals weltweite Zahlen, wie stark das Wetter den Getreideanbau bereits beeinträchtigt hat. Den Forscher zufolge hat sich die Getreideproduktion vor allem durch Dürren und Hitze um durchschnittlich 9-10 Prozent verringert.

Für ihre Analysen hatten die Wissenschaftler auf der einen Seite rund 2800 Wetterextreme und auf der anderen Seite die verfügbaren landwirtschaftlichen Produktionsdaten der Welternährungsorganisation (FAO) von 16 Getreidearten aus 177 Ländern im Zeitraum von 1964 bis 2007 betrachtet.

Langanhaltende Trockenheit verringert die Erträge von Getreide. Doch auch auf die Ackerflächen haben Dürren einen negativen Effekt: Die Trockenheit schadet den angebauten Pflanzen und lässt sie absterben. Das bringt weitere Probleme wie Erosion mit sich.

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Wetterkatastrophen führen zu Einbußen in der Landwirtschaft

Während Überflutungen und extreme Kälte ihren Analysen zufolge den weltweiten Ackerbau nicht einschneidend beeinflussten, waren die Effekte von langanhaltender Trockenheit und Hitze deutlich zu spüren. Und sie konnten noch mehr zeigen: Seit Mitte der 1980er Jahre wirken sich Dürren zunehmend verheerender auf die Landwirtschaft aus. So führten die Dürren der jüngeren Vergangenheit zu etwa 7 Prozent höheren Produktionseinbußen als weiter zurückliegende Trockenphasen.

Beim Vergleich von Hitze und Dürre kamen die Forscher zu dem Schluss, dass Hitze zu geringeren Erträgen führte; Dürren jedoch nicht nur die Produktivität der Pflanzen durch Wassermangel verringerten, sondern auch die Ackerflächen selbst durch Dürren negativ beeinflusst wurden. Pflanzen erleiden durch die Trockenheit Schäden und sterben ab. Die Anbauflächen erodieren durch Wind und Regen, da der Boden nicht mehr von den ihn schützenden Pflanzen bedeckt ist und auch das natürliche Bodenleben wird stärker beeinträchtigt.

Industrieländer sind anfälliger

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass es große regionale Unterschiede gibt. So hatten die landwirtschaftlich hochentwickelten Industrieländer bei Dürren die größeren Verluste auszugleichen. Im Schnitt waren die Ernteverluste um 8-11 Prozent größer als in Entwicklungsländern. Die Getreideproduktion sank in den Industrieländern bei Dürren um durchschnittlich fast 20 Prozent.

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Quellen:

https://www.pflanzenforschung.de/de/journal/journalbeitrage/wenn-das-klima-zuschlaegt-rueckblick-und-prognose-wette-10562

Im Grünland muss mit Wachstumsdepression und Ertragsrückgang gerechnet werden. https://www.agrarheute.com/markt/marktfruechte/studie-klimawandel-veraendert-getreideanbau-552735