Zudem kann die Befahrbarkeit bzw. Beweidung der Flächen durch starken Niederschlagseintrag eingeschränkt werden.

Klimaanpassung in Land-und Forstwirtschaft (Thünen Working Paper 86)

Grundsätzlich sind für Grünland durch Klimafolgen wie einen früheren Beginn der Vegetationsperiode mit höheren Temperaturen und eine insgesamt längere Vegetationsperiode sowie höhere CO2-Konzentrationen positive Effekte auf den Ertrag zu erwarten. Demgegenüber stehen negative Auswirkungen auf den Ertrag und die Qualität des Grünlands durch Extremwetterereignisse wie z.B. Dürreperioden. Auch durch eine höhere Niederschlagsvariabilität sind Ertragsminderungen in Folge einer Verschiebung der Pflanzengruppen hin zu einem niedrigeren Grasanteil zu er-warten (Grant et al., 2014). Gleichwohl wurde eine Veränderung der Pflanzengesellschaft hin zu einem höheren Kräuteranteil unter CO2-Anreicherung beobachtet (Teyssonneyre et al., 2002). Vor allem aber Leguminosen profitieren von höheren CO2-Konzentrationen.Während für N-gedüngtes Grünland auf frischen, wärmelimitierten Standorten durch die Temperaturzunahme nur geringfügige Ertragszuwächse bis Ende des Jahrhunderts erwartet werden, waren unter Berücksichtigung des CO2-Effekts Ertragszuwächse von bis zu 20% bei Weißklee in Monokultur möglich (Hebeisen et al., 1997). Zudem führten höhere CO2-Konzentrationen zu einem geringeren Rohfaseranteil und damit einer besseren Verdaulichkeit eines Grünlandbestands, wobei auch der N-Gehalt und in Folge der Rohproteingehalt von Gräsern generell abnahm (Weigel und Manderscheid, 2005). Es muss also mit Veränderungen der Stoffströme zur Nährstoffversorgung und –verfügbarkeit sowie dem Futterwert gerechnet werden. Auch pathogene Risiken müssen beachtet werden. So wurde in Folge verstärkter Sommertrockenheit ein erhöhter Befall von Weidelgras-Saatgutvermehrungsbeständen mit Schwarzrost festgestellt. Auch der Befall mit Kronenrost sowie Bakterienwelke führt zunehmend zu Schäden mit wirtschaftlicher Bedeutung.

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Quelle:

https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn059699.pdf (s. Kapitel 8 ab S. 45)