Eine weltweite Analyse der Getreideerträge (Weizen, Mais und Gerste) zeigen einen Rückgang der Erträge aufgrund der zunehmenden durchschnittlichen Temperaturen. Ähnliche Auswirkungen wurden auch in Europa dokumentiert. Die Erhöhung der Temperaturen ist auch einer der Hauptgründe aufgrund derer die Weizenerträge in Frankreich nicht steigen, obwohl es zu Verbesserungen in der Pflanzenzüchtung kam. Die Kornerträge von Maishaben in Nordeuropa zugenommen während die Erträge in Südeuropa stagniert sind. Es gibt zudem auch die Tendenz von variablen Getreideerträgen in Frankreich und Italien, die durch Hitzewellen zustande kommen. Diese klimatischen Extreme haben in Europa in 2003 und 2007 den Pflanzenbau in Großteilen von Süd-und Zentraleuropa beeinflusst. Im Gegensatz zu Getreide und Ölsaaten hatte die Erhöhung der Temperatur einen positiven Effekt auf die Erträge von Kartoffeln und Zuckerrüben, wahrscheinlich bedingt durch längere Vegetationsperioden(EEA, 2012).

Während der Hitzewellen in 2003 und 2010 betrugen die Verluste der Getreideernte ca. 20 %in den betroffenen Regionen Europas. Die Getreideproduktion auf der iberischen Halbinsel ist im Schnitt um 40 %während der extremen Dürre2004/2005 gesunken (IPCC, 2014).

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Ein früherer Blühzeitpunkt und eine frühere Reifung wurden weltweit bei Äpfeln und Weintrauben beobachtet (aussagekräftige Beweise, hohe Zustimmung) (IPCC, 2014). Veränderungen in den phänologischen Phasen von einigen mehrjährigen Kulturen in Europa zeigen eine Vorverlegung der Vegetationsperiode von Obstbäumen(2,3 Tage/10 Jahre). Bei der Kirschblüte sind es 2,0 Tage/10 Jahre und bei der Apfelblüte 2,2 Tage/10 Jahre. Dies wurde in Deutschland mit der parallel verlaufenden Erhöhung der durchschnittlichen Jahrestemperatur um bis zu 1,4°C in der Zeit von 1961 –2000 beobachtet (EEA, 2012).

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Der Klimawandel kann signifikante Änderungen in der geographischen und saisonalen Verbreitung von vektorübertragenen Erkrankungen in Europa hervorrufen. Ebenso kann er den Lebenszyklus und die Inkubationszeit von vektorübertragenen Krankheiten verkürzen und damit die Populationen der Vektoren und das Transmissionsrisiko erhöhen. Langfristig können saisonale Änderungen Vektoren und Wirtstiere sowie das menschliche Verhalten und die Landnutzung beeinträchtigen und somit die geographische Verteilung und saisonale Aktivität von vektorübertragenen Krankheiten in Europa beeinflussen (EEA, 2012). Die Nutztierhaltung wird durch Hitze negativ beeinträchtigt. In der intensiven Tierhaltung hat Hitzestress zu einer Reduktion der Michleistung und zur geringeren Gewichtszunahme bei Mastschweinen bei Temperaturen über jeweils 18 ° und 21 °C geführt. Hohe Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit während der Aufzucht haben in Italien zu einer um 60 % erhöhten Sterblichkeit bei Rindern geführt. Der Klimawandel kann die Milchproduktion in Südeuropadurch Hitzestress bei Milchkühen negativ beeinträchtigen (mittlere Konfidenz) (IPCC, 2014).

Quellen:

https://www.eea.europa.eu/data-and-maps/figures/projected-changes-in-water-limited/agri06_waterlimited_crop_yield_changes.eps/image_large

https://agriadapt.eu/wp-content/uploads/2017/05/Grundlagenbericht.pdf

https://www.landwirtschaft.de/landwirtschaft-verstehen/wie-arbeiten-foerster-und-pflanzenbauer/die-folgen-des-klimawandels-fuer-den-weinbau/