Was bedeutet „Bodenfeuchte“, und welche Rolle spielt sie für die Trockenheit?

Die Bodenfeuchte wird über den Wassergehalt und die vom Porenraum des Bodens ausgehende Bodenwasserspannung beschrieben. Die Bodenfeuchte kann z.B. durch Fühlen der Konsistenz oder durch Beobachtung des Wasseraustritts im Rahmen einer Klopfprobe ermittelt werden. Je nach Porenraum und Bodenfeuchte haben die Böden eine unterschiedliche Fähigkeit, Wasser zu speichern. Wasser ist mit der Bodensubstanz und der Bodenluft eines der drei Bestandteile des Bodens. Ohne Bodenwasser und Bodenluft ist es kein Boden, wie wir ihn als Produktionsgrundlage unserer Nahrungsmittel kennen. Stellen Sie sich den Boden als „ein träges System“ vor: Viele Böden sind infolge des letzten trockenen Jahres 2018 immer noch sehr trocken, vor allem unterhalb von einer Profiltiefe von 60 cm. 

Welche Folgen kann das für die Ernteerträge bzw. die Pflanzen im Allgemeinen haben? 

Landwirtschaft: Trockenheit vermindert das Pflanzenwachstum und Erträge. 2018 führten in Deutschland die hohen Temperaturen und geringen Niederschläge zu Ertragsausfällen, von denen insbesondere Norddeutschland stark betroffen war. Diese Ausfälle betrafen nicht nur das Ackerland, sondern auch das Grünland, was bei vielen rinderhaltenden Betrieben zu einem Futtermittelmangel führte.

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Ein aus Umweltsicht problematischer Nebeneffekt von Trockenheit und Ernteausfällen ist, dass diese in aller Regel zu hohen Nährstoffüberschüssen von Stickstoff und Phosphor führen. Die Kulturpflanzen sind nicht in der Lage, die Düngemengen vollständig aufzunehmen. Die so entstehenden Nährstoffüberschüsse haben vielfältige negative Umweltwirkungen, etwa durch die Beeinträchtigung der Wasserqualität, negative Wirkungen auf die Artenvielfalt und erhöhte Treibhausgasemissionen (z.B. in Form von Lachgas). 

Quellen:

https://www.umweltbundesamt.de/themen/trockenheit-in-deutschland-fragen-antworten

https://www.ufz.de/index.php?de=37937