Das Problem verschärft sich
Das Risiko von Spätfrostschäden steigt in den nächsten Jah-ren weiter an, weil bei tendenziell immer früherem Austrieb der meisten Rebsorten der Termin gleich bleibt, an dem Spätfröste auftreten. Immer häufiger sind in der kritischen Phase Ende April/Anfang Mai schon grüne Blätter entwickelt. Nur solange jedoch kein grünes Ge-webe vorhanden ist, verfügt die Rebe über eine gute Frosthärte. Sind erst einmal Blätter entfaltet und Triebe gewachsen, kommt es schon bei Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zu Frostschäden. Deshalb ist es sinnvoll, sich über Schutz- oder Vorbeugemaßnahmen Gedanken zu machen.
Am häufigsten: Strahlungsfrost
Spätfröste können vor allem dann auftreten, wenn sich bei Hochdruckwetter eine Inversionslage entwickelt. Während normalerweise die bodennahe Luft wärmer ist als die darüber liegenden Schichten, kehrt sich das in kalten Frostnächten um. Ohne eine schützende Wolkenschicht kann die aus dem Boden aufsteigende Warmluft nach oben entweichen. Gleichzeitig fließt Kaltluft von den Höhenlagen ins Tal. So entsteht die Inversionsschichtung: In Bodennähe ist die Temperatur am kältesten und je höher man steigt, desto wärmer sind die Luftmassen. In dieser Situation gibt es keinen Luftaustausch durch Wind, weil die kalten und schwereren Luftmassen unter leichteren Luftschichten liegen. Das führt zu den gefürchteten Spätfrostschäden.
Quellen: