Untersaaten: Möglichkeiten, Grenzen, Mischungen

Als Untersaat bezeichnet man die Saat einer zweiten Frucht zusätzlich zu einer früher erntereifen Hauptfrucht. Sie nehmen im Ökolandbau insbesondere aufgrund der zusätzlichen Stickstofffixierung eine Sonderstellung ein. Sie dienen darüber hinaus der Unkrautregulierung, der Erosionsminderung und der Bodenpflege und ermöglichen nach der Getreideernte rasch eine Futternutzung.

Wegen der möglichen Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe müssen Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen werden. Entscheidende Vorteile, die für die Ausbringung von Untersaaten gerade im ökologisch wirtschaftenden Betrieb sprechen, sind:

  • Stickstoff- und Humussammlung, die der Folgefrucht als "Startkapital" zur Verfügung stehen
  • Zeit- und Kostenersparnis, wenn eine geplante Zwischenfrucht oder Feldfutterfrucht als Untersaat bereits im Frühjahr ins Getreide bestellt wird
  • Besonders in Trockenlagen ist damit ein sicherer Feldaufgang zu erwarten bzw. das Ansaatrisiko von Zwischenfrüchten wird umgangen
  • Die Trockensubstanzerträge sind höher als bei reinen Stoppelsaaten
  • Erosionsminderung durch lückenlose Bodenbedeckung
  • Erleichterter Maschineneinsatz durch bessere Tragfähigkeit des Bodens

Die Untersaat kann gerade in Getreidebeständen ein geschicktes Regulativ sein. Wenn aufgrund ungünstiger Rahmenbedingungen, die meist nicht in der Hand des Landwirts liegen, sich etwas dünnere Bestände entwickeln, kann sich die Untersaat um so üppiger entwickeln und damit der Folgefrucht deutlich bessere Startbedingungen mit auf den Weg geben. Der schwächere Ertrag des einen Jahres kann so im nächsten wieder ausgeglichen werden. (…)

Quellen:

https://www.oekolandbau.de/landwirtschaft/pflanze/spezieller-pflanzenbau/zwischenfruechte/untersaaten/

http://media.sharefoodforest.org/literatur/bioduenger-\untersaaten_-daskoennen_untersaaten.pdf