Gemenge haben aus Fruchtfolgegründen im Ökolandbau eine höhere Bedeutung als im herkömmlichen Pflanzenbau und zeichnen sich durch eine gute Ertragssicherheit und -stabilität aus. Aber auch im konventionellen Landbau gewinnen Gemenge aus Klimaanpassungsgründen an Bedeutung. Negative Witterungseinflüsse auf den Ertrag der einen Kultur kann der Gemenge-Partner zu einem gewissen Anteil ausgleichen.
Gemenge werden im Marktfruchtbau vermehrt als Alternative zur Reinsaat von Körnerleguminosen sowie in Futterbaubetrieben zur Gewinnung von Ganzpflanzensilage (GPS) angebaut.
Im Vergleich zu Mais haben Getreide- Leguminosengemenge geringere Ansprüche an die Produktionstechnik, ein deutlich geringeres Anbaurisiko und - bei relativ hohen Energiekonzentrationen - niedrigere Ansprüche an die Fruchtfolgestellung. Insbesondere Sommermenggetreide haben eine große Bedeutung in der Milcherzeugung und in Rindermastbetrieben. Gemenge aus Winterungen werden als Winterzwischenfrucht angebaut und in den letzten Jahren auch verstärkt zur Körnergewinnung.
(…) Im Marktfruchtbau ist wegen der unterschiedlichen bzw. nicht standardisierbaren Zusammensetzung des Erntegutes eine Vermarktung nur in enger Abstimmung mit den Marktpartnern und oft nur mit Preisabschlägen möglich. Die nachträgliche Trennung des Leguminosen-Getreide-Gemenges ist technisch gut möglich, war dem Handel aber bisher zu kostenaufwendig. (…)
Unkrautregulierung
Blindstriegeln im Vorauflauf bietet sich wegen der etwas tieferen Saatgutablage an. Bei Erbsen im Gemenge ist Striegeln ab dem Drei-Blatt-Stadium des Getreides meist noch nicht zu empfehlen. Es sollte erst bei entsprechend entwickelten Leguminosenpflanzen erfolgen. Intensivere mechanische Unkrautbekämpfung, auch Hacken, spielt im Gemengeanbau eine untergeordnete Rolle, da die Bestände in der Regel durch den Leguminosen-Partner sehr dicht sind und damit ausreichend unkrautunterdrückend.
Krankheiten
Eine der wesentlichen Vorteile im Gemengeanbau ist eine geringe Anfälligkeit gegen Pilzkrankheiten.
Besonderheiten
Getreide-Leguminosen-Mischungen sind im Ökolandbau nach wie vor sehr beliebt und weit verbreitet. Dabei spielt der ausgleichende Effekt gegenüber Witterungsschwankungen eine wichtige Rolle. Hervorzuheben sind darüber hinaus folgende Aspekte:
- Unproblematischer Anbau
- Hohe Ertragssicherheit, auch im Vergleich zum Reinanbau von Körnerleguminosen
- Stickstoff-Syntheseleistung
- Alternative zum Mais: Hülsenfruchtgemenge mit Kleegras-Untersaat
Quelle: